
Geheul, Geschmatze, Geklapper und mehr ist von den Kindern zu hören. Dann sind die Schüler der dritten Klassen der Albert-Schweitzer-Grundschule auf die Lesung mit der Berliner Autorin und Illustratorin Sandra Bayer eingestimmt. So wie Lola und ihr Hund Gurkbert aus dem Comic „Schrecklich geheime Geisterbahn-Geheimnisse“ bekommen sie an diesem Vormittag Einblick in eine Geisterbahn.
Olivia, die Geisterbahnchefin, zeigt Lola und „Gurki“ die einzelnen Räume der Geisterbahn, nachdem die beiden mit einem Wagen der Geisterbahn stecken geblieben sind, weil eigentlich Feierabend in der Geisterbahn ist. Doch immer wieder zögert Lola, ob sie die Räume wirklich sehen will – anders als die Kinder. Sie erraten schnell, wer im ersten Raum auf den Gemälden der Ahnengalerie abgebildet ist. Sie lassen sich auch von schaurigen Details, wie einer einzelnen Hand auf einem Tisch – zum Glück nur eine Hand aus Draht mit Pappmaché in der Werkstatt der Geisterbahn – nicht davon abhalten, noch genauer hinzusehen, wenn wieder ein neues Bild auf der Leinwand erscheint. So gruselt es sie auch fast gar nicht, als der Speiseraum der Geisterbahn gezeigt wird, schließlich arbeiten neben Olivia auch noch andere „Erschrecker“ dort, die manchmal großen Hunger haben. Passenderweise hat Olivia die Ekelrezepte, wie „Augenbowle“ in ihrem geheimen Notizbuch eingetragen und auch sonst Wissenswertes notiert: Was ist eigentlich Pneumatik? Gibt es Vampirfledermäuse? Wann und wo gab es die erste Geisterbahn?
Was Lola und Gurkbert am nächsten Tag entdecken, als sie wiederkommen, verrät die Autorin Sandra Bayer nicht. Sie lädt die Kinder dazu ein, sich das Ende selbst auszudenken, die Geschichte weiterzuspinnen – und zu zeichnen. Auch während der Lesung animiert sie die Kinder immer wieder, die zuvor ausprobierten Geräusche passend zu den Bildern auf der Leinwand einzusetzen, und sorgt mit den unterschiedlichen Stimmlagen für die Charaktere oder Nachfragen bei den Kindern „Als was würdest du gerne in einer Geisterbahn arbeiten?“ für witzige Unterhaltung.
Die Kinder, die später dann eines der beiden vorhandenen Exemplare des Comics in der Stadtbibliothek ausleihen, haben vielleicht noch Zeit, vor der nächsten Gruselparty Vampirzähne zu basteln oder weitere Mitmach-Ideen aus Olivias geheimem Notizbuch zu nutzen. Für alle anderen bieten die Vampire, Werwölfe und Riesenpflanzen auch nach Oktober jede Menge Lesespaß.
