Schützenfest Hämelerwald: „Eine jahrzehntelange Tradition steht vor dem Aus“

Ein Bild aus besseren Tagen, hier im Jahr 2016, als es am Sonntag noch den großen Festumzug mit den örtlichen Vereinen und Institutionen gab.
Foto: Bastian Kroll

Die Festgemeinschaft Hämelerwald, bestehend aus dem Bürgercorps Hämelerwald, der Junggesellschaft, dem KKS Tell Hämelerwald und den Pina CoLADY’s, sieht sich vor dem diesjährigen Schützenfest vom 22. bis 23. August 2025 mit großen Herausforderungen konfrontiert.

„Eine jahrzehntelange Tradition steht vor dem Aus“, macht Vorsitzender Stefan Rohrig deutlich. Steigende Kosten für Fahrgeschäfte und Attraktionen, immer strengere behördliche Auflagen sowie das nachlassende Interesse im Ort hätten die Organisation des Dorfschützenfestes in den vergangenen Jahren zunehmend erschwert. „Wenn nur wenige kommen, können nicht nur wenige feiern. Mit spärlichen Einnahmen lässt sich kein großes Angebot mehr finanzieren“, so Rohrig weiter.

Das Schützenfest habe sich deshalb von einem großen Treffpunkt für den ganzen Ort zu einer eher kleinen Zusammenkunft entwickelt. Besonders bitter sei es, wenn kurz vor dem Beginn zugesagte Schausteller wieder absagen. „Das können wir organisatorisch nicht mehr auffangen“, erklärt die Festgemeinschaft.

Trotz aller Widrigkeiten soll auch in diesem Jahr ein Programm für alle Altersgruppen geboten werden. Los geht es am morgigen Freitag, 22. August 2025, um 16 Uhr mit dem Fahnen- und Schlüsselempfang am Gemeindebüro sowie der Kranzniederlegung am Friedhof. Auf dem Festplatz folgt um 19 Uhr die Ansprache des Obersts mit der Proklamation der neuen Majestäten. Anschließend gibt es Musik und Tanz mit DJ Ultimate.

Am Sonnabend, 23. August, liegt der Schwerpunkt auf den jüngeren Gästen: Von 15 bis 17 Uhr steht ein Kindernachmittag auf dem Programm. „Wir hoffen, dass dieses Angebot gut angenommen wird, denn die Kinder sollen auch weiterhin im Mittelpunkt stehen“, betont Rohrig. Da die geltenden Auflagen den traditionellen Ausmarsch mit Annageln der Scheiben an den Häusern der Majestäten nicht mehr erlauben, wird die Zeremonie in diesem Jahr zentral im und am Saal am Bahnhof durchgeführt. Abends schließt sich das Königsessen an, bevor erneut Musik und Tanz bis in die Nacht angeboten werden.

Ob das Schützenfest in dieser Form auch in den kommenden Jahren noch stattfinden kann, bleibt ungewiss. „Es liegt an den Menschen vor Ort, ob wir diese Tradition gemeinsam weiterleben lassen können“, so die Festgemeinschaft abschließend.

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