
Nach dem schweren sexuellen Übergriff auf eine junge Frau am Sonntagabend in Hämelerwald gibt es nun eine entscheidende Wendung: In den frühen Morgenstunden des gestrigen Dienstags, 24. Juni 2025, hat sich ein 40-jähriger Mann selbst der Polizei gestellt. Der Tatverdächtige, der aus Hämelerwald stammt, erschien im Polizeikommissariat Lehrte und wurde dort vorläufig festgenommen. Er steht im Verdacht, für die brutale Tat verantwortlich zu sein, bestreitet jedoch die Vorwürfe.
Die Tat hatte sich am Sonntag, 22. Juni, gegen 19:30 Uhr im Bereich der Hubertusstraße im Hämeler Wald ereignet. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei war die junge Frau allein zu Fuß unterwegs, als ihr ein Mann auf einem E-Scooter begegnete. Zunächst fuhr er an ihr vorbei, kehrte jedoch wenig später zurück, sprach sie an und überwältigte sie schließlich gewaltsam. Er drängte sie in ein nahegelegenes Gebüsch und wurde dort sexuell übergriffig. Die Frau setzte sich mit aller Kraft zur Wehr und konnte sich zunächst aus seiner Gewalt befreien. Doch der Angreifer gab nicht auf, griff sie erneut an und stieß sie abermals ins Dickicht, wo er seine Tathandlungen fortsetzte. Erst danach ließ der Täter von ihr ab und flüchtete mit seinem E-Scooter in Richtung der nahegelegenen Bahnschienen.
Die Betroffene erlitt bei dem Angriff leichte Verletzungen. Trotz sofort eingeleiteter, umfangreicher Fahndungsmaßnahmen blieb der Täter zunächst verschwunden. Die Polizei veröffentlichte eine detaillierte Beschreibung des Mannes, die unter anderem ein großflächiges Tattoo im Gesicht, weitere auffällige Tätowierungen an den Armen sowie eine auffällige silberfarbene Sportsonnenbrille umfasste. Besonders das ungewöhnlich markante Erscheinungsbild des Täters ließ die Ermittler auf eine baldige Identifizierung hoffen.
Der Zentrale Kriminaldienst Hannover übernahm die Ermittlungen noch am Abend der Tat. Die Polizeipräsenz im Bereich der Hubertusstraße und des umliegenden Waldgebiets wurde deutlich erhöht, auch Hinweise aus der Bevölkerung wurden ausgewertet. Offenbar führte dieser öffentliche Druck nun dazu, dass sich der Tatverdächtige selbst bei der Polizei meldete.
Die Staatsanwaltschaft Hildesheim hat inzwischen einen Antrag auf Erlass eines Haftbefehls gestellt. Aufgrund der Schwere des Vorwurfs und der zu erwartenden hohen Strafe besteht nach Einschätzung der Ermittler Fluchtgefahr. Der Mann soll daher noch am heutigen Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden.
Die Ermittlungen in dem Fall dauern an. Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise, die zur Aufklärung der Tat beitragen können. Zeugen, die am Sonntagabend im Bereich der Hubertusstraße verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder den beschriebenen Mann möglicherweise vor oder nach der Tat gesehen haben, werden gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst Hannover unter der Telefonnummer 0511/109-5555 zu melden.